Erlebnisse

Fahren für Fortgeschrittene

Fahren für Fortgeschrittene

In der JCD-NEWS 12/2020 berichtet uns Christian Frost von seinen Erlebnissen beim Fahrertraining für Fortgeschrittene:

Fahren für Fortgeschrittene Teil 2 der Fahrer*Innen-Ausbildung beim JCD.
Das Fahrer-Training für Fortgeschrittene klingt vielleicht ein wenig nach Leistungsdruck, ist aber eine angenehm verständnisvolle und familiäre Veranstaltung. Das vielleicht gleich einmal vorneweg an alle, die sich bisher nicht getraut oder angesprochen gefühlt haben.

 


Mit Vorwissen ankommen
Natürlich ist das kein Einsteiger-Wochenende, sondern idealerweise hat man bereits das Basistraining des JCD besucht und erste kleine eigene Erfahrungen und Fragen im Gelände gesammelt. Man weiß bereits wie man seine Stabis aushängt und den 4Lo einlegt ohne größere Zahnschmerzen zu verursachen.
Mit diesem Vorwissen und dem kleinen Reisegepäck am Freitag angekommen und herzlich am Biergartentisch begrüßt ging es am Samstag angemessen aber zeitig ins sehr nahe gelegene Gelände: den Offroad-Park Langenaltheim.
Da kein Jeep wie der andere ist, so wie auch kein Jeeper wie der andere ist, wurden wir von unserem hervorragenden Trainerstab in zwei passende Kleingruppen aufgeteilt. Durch die geringe Gruppengröße waren Fragen, Nachfragen und individuelle Wünsche jederzeit möglich. Übrigens ein großer Vorteil unseres Club-Angebots, das sich nicht an kommerziellen Interessen ausrichten muss.


Warm-Up
Begonnen wurde der Tag bei brutaler Hitze mit einer kleinen Vor- stellung und Diskussion sinnvoller Bordausstattung wie der obligatorischen Ersten Hilfe, Bergemate- rial, Ersatz-Zündschlüssel, dem kleinen Set an „jetzt helfe ich mir selbst“-Werkzeugen, Ersatzteilen wie Reifenventil und anderer Dinge, die einem im Zweifel die Heimfahrt auf eigener Achse ermöglichen können. Als Bonus vielleicht noch die große Gartenschere gegen unerwünschte Lackkratzer. Anschließend wurde endlich aufgesessen, um dem Funk- und Trainer-Fahrzeug folgend, das Gelände kennenzulernen und das Popometer auf das unbekannte Gelände zu kalibrieren.


Training – Im Gelände fahren, wie geht das?
Eigentlich ganz einfach: Auf schlechtem Untergrund bergauf und bergab! Bei den zunächst leichteren Passagen immer den Trainern und dem Vordermann hinterher und an interessanteren Stellen immer so wie der nette Mann am Fahrer-Fenster vorschlägt.Im Training auch gerne den selben Hügel zwei- oder dreimal hinauf. Mal im Standgas ganz langsam oder auf der Hälfte stoppen und wieder anfahren. Dann wieder eine andere Linie oder mit etwas mehr Schwung dran an die Verschränkung – dafür aber ohne Gas drüber. Mal mit und mal ohne Sperre pro- bieren! Brrrr und pffffh!
Wie geht’s im Fall der Fälle am Berg eigentlich wieder zurück? Rückwärts? Und wenn der Berg zu steil ist um zu Fuß hinaufzusteigen und die Räder am Auto durchdre- hen? Seilwinden-Einsatz!
So wie die Daumenschrauben langsam angezogen wurden, so wich das eigene Dauergrinsen dem konzentrierten Blick. Dafür grinsten jetzt die Trainer.
Gradewegs bergauf und bergab ist ja noch ganz lustig, aber bergauf, dann quer rüber am Baum vorbei und irgendwie dahinten wieder runter, wäre ich alleine wohl nicht gefahren. Und das ist sicher auch ganz gut so.
Das wird vielleicht auch noch eine Zeitlang so bleiben, aber man hat es mal im sicheren Umfeld getes- tet. Das hilft schon erheblich sich selbst, das Gelände und seinen Jeep ein wenig besser einschätzen zu können. Das ist wahrscheinlich der Fortschritt, der in diesem Training erzeugt werden soll. Und natürlich macht es auch eine Riesengaudi!


Cool-Down
Für uns endete die Gaudi am Abend allerdings ziemlich termingerecht mit einem Wolkenbruch, der sich gewaschen hatte und mit ihm alle, die ihr Soft-Top nicht rechtzeitig dicht bekamen.
Den Weltuntergang konnten wir in unserer Basisstation Gasthof Rose vorbeiziehen lassen, um frisch geduscht dem Abend entgegenzusehen. Das leckere und verdiente Abendessen ging dann auch flüssig in die notwendige Nachbesprechung des Tages über.
Wie sich herausstellte waren doch noch nicht alle Fragen geklärt und so stand kurzerhand ein Hinterachs- differenzial auf dem Tisch. Nochmals sehr lehrreich und eine tolle Idee für alle Stammtische, denen ein Wimpel zu spießig ist!
Der Abend ging später mit so man- cher Anekdote, dem Fachgesimpel, frohem Lachen und Gott und der Welt zu Ende.


Fazit
Eine wirklich gelungene Veranstaltung, die sich auch dann lohnt, wenn man wie wir einen etwas weiteren Anreiseweg hat (~Hamburg).
Es herrscht wie gewohnt eine entspannte Atmosphäre. Locker miteinander und unaufgeregt, doch konzentriert im Gelände, wenn es drauf ankommt. Die Unterbringung im Stammlokal und die Verpflegung – auch über den Tag – waren gut und alles schön organisiert.
Vielen Dank an das Orga-Team, die Trainer und natürlich auch an die anderen Jeeper für das wunderbare Wochenende!

Chrisitan Frost

Date

01. Dezember 2020

Tags

Offroad